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Wunderbare neue Liebesobjekte! Hin- und Her-Bücher

 

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„Ich lebe in Berlin und mein Mann in München. Seit 21 Jahren. In den Jahren 2002 und 2003 haben wir uns Karten geschrieben, die ich zu 2 Hin-und Her-Büchern gebunden habe.“

„Im Oktober vor 21 Jahren traf ich mich zum ersten Mal mit Wolfgang in München auf seinem Balkon. Wir verliebten uns, und nach einigen Wochen hatten wir beide den Wunsch zusammenzubleiben. Aber ich wollte in Berlin bleiben, er in München. Ich zog aus meiner WG aus und in eine eigene Wohnung in Berlin. Wir verbrachten einige Zeit gemeinsam in Berlin oder München und dazwischen hatten wir immer wieder Zeit für uns allein. Und wir beschlossen, darüber zu reden, wenn es nicht mehr funktioniert, das Stichwort würde „Frankenwald“ sein, die Mitte zwischen Berlin und München.

Nach 10 Jahren haben wir am 10.10. in Berlin geheiratet und erst dort und dann in München gefeiert.

Bis heute leben wir sehr glücklich und zufrieden an beiden Orten nach dem Motto, das wir uns bei der Hochzeit gegeben haben: „verbunden und frei, liebevoll und heiter, kreativ und klar“.

In den Jahren 2002 und 2003 haben wir uns Doppelkarten in Briefformat geschnitten und hin- und hergeschickt mit Texten, Gedichten, Bildern, Fotos. Daraus habe ich später die zwei Bücher gebunden.“

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Seiten aus dem Hin- und Her-Buch: „Nord- und Südbett – Wieder allein und doch zu zwein“

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Auszug aus dem Hin- und Her-Buch: „Ich komme!“

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Seiten aus dem Hin- und Her-Buch: „neben einander, bei einander, zu einander, miteinander, durcheinander, untereinander, übereinander, umeinander, aufeinander, auseinander, umeinander, hintereinander“

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Was für eine wunderbare lange währende Liebesgeschichte …

Schöne, geruhsame, friedliche Weihnachtstage wünscht Ihre/Eure Luise Loué

50 Gründe, Dich zu mögen und zu lieben

Gisela verfasst nach 22 Jahren ehe 50 Gründe, warum ihr Mann es wert ist gemocht und geliebt zu werden. Das Geschenk hielten beide seither in Ehren.

1993 wurde mein Mann 50. Ich wollte ihm etwas Individuelles schenken. Also dachte ich mir, schenke ich ihm 50 Herzen – „50 Gründe, Dich zu lieben und zu mögen“.

Die ersten 30 Gründe waren sehr einfach, doch dann! In Etappen ging es weiter. Bei 42 war ich am Verzagen und fragte im Bekannten- und Freundeskreis, ich hatte alles schon.

Letztendlich ist es mir gelungen und mein Mann hat es bis heute verwahrt. Nun ist er 73 und wir möchten nicht, dass es im Müll landet, deswegen soll es in ihr tolles Museum (mein Mann hat sich zu einer Abgabe durchgerungen).
Wenn ich mich nicht irre, hat Mario Simmel das Buch geschrieben: „Liebe ist nur ein Wort“. Das war für mich immer so, denn:

Zu einer guten Ehe gehören nicht nur die Schmetterlinge im Bauch, sondern auch Verständnis, Zusammenhalt, gegenseitiges Kümmern, gegenseitiges Sorgen, zusammen Lachen, zusammen Weinen, füreinander da sein, sich streiten, sich gegenseitig Zeit geben, gut kochen, somit gut essen und vieles mehr.

Wir sind seit Januar 1971 verheiratet (45 Jahre) und haben viele Höhen und Tiefen erlebt. Das macht auch stark.

Also was bedeutet das Wort Liebe?

Ich denke, wenn man jeden Tag einen glücklichen Moment erlebt!!!

 

Gisela Michaelsen, Teddymacherin aus dem Teddyhuus von Büsum, ich unterrichte das auch und damit macht man Menschen glücklich. In den letzten Jahren haben fast 800 Besucher ihren individuellen Teddy oder ihr Tier bei mir gefertigt. Es ist eine große Liebe, das vermitteln zu können.

Liebe Grüße aus Büsum von der Nordsee (www.teddyhuus.de)

 

 

50 Gründe gesamt

50 Gründe, „Dich zu mögen und zu lieben“, Foto: Luise Loué

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Einer von 50 Gründen, „Dich zu mögen und zu lieben“, Foto: Estelle Vallender

Luise Loué voller Danke für diese Leihgabe

Ich möchte mich ganz herzlich bei den Eheleuten Michaelsen für ihre wunderbare Gabe bedanken, die eine sehr große Bereicherung für das Museum der Liebesobjekte ist. Dieses Geschenk ist LIEBE, jedes einzelne Herz transportiert Liebe und die 50 Gründe sind ganz wunderbar …

Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer langen und gelungenen Ehe!
Luise

Vergesst die Liebe nicht! 

 

Der Wunsch der Tochter mit Mama ein Brettspiel zu spielen

Trotz der Erblindung ihrer Mutter wollte Sylvi unbedingt ein Brettspiel spielen. Kurzerhand bastelte sie eine Version des Klassikers, zugeschnitten auf die Bedürfnisse ihrer Mutter.

Liebesobjekte - Vergesst die Liebe nicht - Blindengerechtes Brettspiel

Liebesobjekte - Vergesst die Liebe nicht - Blindengerechtes Brettspiel - Mensch ärgere dich nicht

Dieses Spiel habe ich für meine Mama gestaltet. Meine Mama ist blind. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich mit ihr trotzdem zusammen ein Brettspiel spielen kann. Nach langem Überlegen hab ich losgelegt.

Entstanden ist dieses Spiel, ähnlich einem ganz bekannten Brettspiel. Alles kann sie ertasten, fühlen. Wir spielen es sehr gern zusammen und es verbindet uns stark.

– Sylvi.

A new love object reached me safely today – from New York City.

I feel very honored it has been sent to me to be exhibited in my Museum of Love Objects. I’m very touched by it’s story and the love transmitted by the words …

Thank you, Li Araki, and all my best! I will take care of it.

May everybody have a person in life about whom she / he can say:

„I felt her truly unconditional love for me every day of my life.“
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Heart pendant / Herzanhänger

My grandmother, Pearl Ploughman Gryzlo, won this pendant at Coney Island amusement park in Brooklyn, New York when she was a young girl in the 1920s. It passed to me after her death in 2004.

I felt her truly unconditional love for me every day of my life.
Li Araki, Artist from New York City, 2016.
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Meine Großmutter, Pearl Ploughman Gryzlo, gewann diesen Anhänger als junges Mädchen im Coney Island Vergnügungspark in Brooklyn, New York, in den 20er Jahren.Nach ihrem Tod 2004 bekam ich ihn.

Ich spürte ihre aufrichtige, bedingungslose Liebe jeden Tag in meinem Leben.
Li Araki, Künstlerin aus New York City, 2016.

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Das Licht

Cristin, 20 J.:

Das Licht

Es war der 4. September, als ich unüblicherweise einen öffentlichen Facebook-Post kommentierte. Er gab meinem Kommentar einen Daumen nach oben, also sah ich mir sein Profil an. Er war hübsch, nichts Besonderes, trug einen Bart, der mich störte, hatte dunkles Haar, war groß und breit. Das komplette Gegenteil von meinem idealisierten Traummann. Bloß der Name … sein Name packte mich gleich. Ich hauchte ihn in mein Handydisplay und wiederholte ihn unzählige Male. …

Dennoch, optisch gefiel er mir eben nicht. Also wollte ich das Profil verlassen, als ich ihm versehentlich eine Freundschaftsanfrage sendete. Ich überlegte kurz, ob ich es rückgängig machen sollte, doch ich entschied mich dagegen. Sag niemals nie.

Kurz darauf folgte die erste Nachricht, 10 Minuten später hatten wir unsere Nummern ausgetauscht. Es passte alles und es passte gar nichts. Er war charmant, süß, lieb und gleichzeitig für meinen Geschmack zu dramatisch, zu anhänglich, zu draufgängerisch. Es dauerte dennoch nicht lange, bis er jeden Morgen zu meinem ersten Gedanken wurde und jeden Abend zu meinem letzten. Seine Stimme war unglaublich intensiv. Ab der allerersten Sprachnachricht auf Whatsapp wusste ich, dass ich diese Stimme bis an mein Lebensende lieben würde. Sie war tief, kontrolliert, unglaublich vertrauensvoll.

Jedes seiner Worte berieselte mich wie glitzernder Feenstaub, kroch unter meine Haut und verursachte eine angenehme, wunderbare Gänsehaut.

Dennoch, obwohl wir uns noch gar nicht kannten, nie gesehen hatten, stritten wir viel, waren nie einer Meinung und trotzdem hörte er nie auf zu schreiben. Und auch ich hörte nie auf zu schreiben. Ich wollte ihn. Und ich wollte ihn nicht.

Ich traf ihn das erste Mal auf dem Lichterfest. Jeder trug dort Knicklichter als Armband. Ich hatte keins, also gab er mir seins. Er gefiel mir nicht. Und ich gefiel ihm nicht. Wir trafen uns trotzdem weiter. Es war immer seltsam. Wir waren uns unglaublich nahe und doch meilenweit voneinander entfernt. Einmal saßen wir abends in der Stadt auf einer Mauer, als ein Obdachloser vorbei schlenderte, uns ansah und melancholisch sagte: „Ach muss Liebe schön sein.“ Er sagte das, obwohl wir bloß nebeneinander saßen, kaum miteinander sprachen und uns auch nicht berührten. Es war etwas Magisches zwischen uns. Es bedurfte keiner Worte, wir sprachen mit den Augen. Und in seinen sah ich immerzu Unaufrichtigkeit.

Ich liebte alles an ihm und gleichzeitig hasste ich so Vieles!

Niemals zuvor hatte ich solch unglaubliche Augen gesehen. Sie waren von einem leuchtenden Jadegrün, das jeden Smaragd hätte alt aussehen lassen. In ihnen leuchtete das Leben, leuchtete die Sonne. Aber der Ausdruck, der war stets traurig. Niemals zuvor hatte ich ein solches Lächeln gesehen. Es ließ meine Knie weich werden. Neben ihm fühlte ich mich ganz klein und schwach. Und trotzdem, all dies konnte ich ihm nie sagen. Ich wusste, er würde mir weh tun, ich konnte mich ihm nicht hingeben, weil irgendwas falsch war, obwohl es so wunderbar war. Ich wollte ihn nahe bei mir, aber mit großem Sicherheitsabstand.

Und irgendwann küssten wir uns. Es war magisch, explosiv, wundervoll. Nie wieder wollte ich diese weichen, vollen Lippen missen. Nie wieder ohne seine Küsse leben. Unser erster Kuss … das erste Mal, dass ich in seinen grünen Augen aufrichtige Freude aufblitzen sah. Er schlug die Hände vors Gesicht, wie ein kleines Kind, das sich über alle Maßen über ein Geschenk freut.

Und trotzdem. Alles ging schief. Und niemals konnte ich ihm all die Dinge sagen, die ich fühlte, weil ich zu große Angst hatte, den Sicherheitsabstand zu verringern. Zu große Furcht davor, Schwäche zu zeigen und mich verletzbar zu machen. Alles ging schief und er wird niemals erfahren, wie sehr ich ihn liebte. Wie sehr ich ihn noch immer liebe und wie sehr ich litt und immer noch leide. Immerzu frage ich mich „war dies Liebe?“ Immerzu frage ich mich: „Hat auch er so empfunden?“ Ich habe eine Million Fragen, doch nur auf diese eine, habe ich eine Antwort: „War es den Schmerz wert?“ Ja, denn ich weiß nun, wie sich bedingungslose Liebe anfühlt: herzzerreißend, schwach, erschöpft, kalt, wütend, dramatisch, verwirrend, unerträglich und gleichzeitig wundervoll, magisch, fesselnd, warm, explosiv, behaglich, schützend, und liebevoll.

Ich kann aber nichts dagegen tun – gegen diesen beinahe unerträglichen Schmerz, der sich mit der monotonen Gleichgültigkeit abwechselt. Ich kann nichts weiter tun als hier zu liegen, Johnny Cash’s „Hurt“ zu hören, dessen Stimme mich an seine erinnert, während er singt „I hurt myself today, to see if i still feel. I focus on the pain, the only thing that’s real.“, leise seinen Namen vor mich her zu murmeln und auf das Knicklicht zu starren, das längst all seine Leuchtkraft verloren hat.

Bademantel

Bademantel „besana“, 100 % Baumwolle

Das Ende einer Liebe und was bleibt: Was tun mit dem Bademantel?

Ich habe es beschlossen: Mein Bademantel geht ins Museum.

Hier ist seine Geschichte:

Wir trafen uns am 24.12.2007 vormittags bei ihm und übergaben uns die Geschenke. Ich bekam diesen Bademantel von ihm. Ich freute mich, da ich mir einen gewünscht hatte.

Wir waren seit 10 Monaten zusammen, er hatte mich nicht gefragt, ob ich mit ihm und seiner Familie Weihnachten verbringen wolle. Ich tat cool und erzählte ihm, dass ich den Abend bei Freunden wäre. In Wahrheit fühlte ich mich unsicher, hätte gerne mit ihm gefeiert, hatte alle Einladungen abgesagt und verbrachte den Weihnachtsabend schließlich allein (war gut!).

Heute, acht Jahre später, würde ich so Einiges anders machen: 1. Zu meinen Gefühlen stehen, sie ausdrücken und Wünsche äußern. Ich hätte ihn also gefragt, ob wir nicht zusammen feiern wollten. Ich hätte weiter erkundet, warum er es nicht wollte. 2. ist es heute ganz klar für mich: Will man Weihnachten nicht zusammen verbringen, liebt man nicht. Punkt.

Unsere Beziehung schaffte es nicht bis zum nächsten Weihnachtsfest. An dem Bademantel hing ich in Folge sehr und trug ihn weiterhin. Irgendwann hatte ich eine Affäre. Eines Morgens stand der Mann in Meinemseinemunserem-Bademantel im Bad und erschrak fürchterlich. Aufschreiend und gestikulierend machte ich ihm klar, dass er sich sofort des Bademantels zu entledigen hatte. Es war unerträglich für mich, ihn darin zu sehen.

Erst Jahre später durfte ein anderer Mann diesen Bademantel tragen. Als wir uns besser kannten, teilte er mir mit, dass ihm mein Bademantel überhaupt nicht gefalle (ohne die Geschichte zu kennen).

Sollte ich seine Geschichte aufschreiben und in die Tasche stecken, damit der nächste Träger Bescheid weiß?

Seine unbändige Magie hat mein Bademantel inzwischen für mich verloren. Acht Jahre habe ich ihn nun täglich getragen. Dieses Kleidungsstück trägt so viele Geschichten, Tränen, Freude und vier Körper in sich. Wo würde er hinkommen, würde ich ihn in die Altkleidersammlung geben? Nach Afrika? Auf den Kleider-Wühltisch der Kirche? Von einer Flüchtlingsfrau weitergetragen?

Ich habe mich entschieden, Meinenseinenunseren-Bademantel ins Museum zu schicken, ins Museum of Broken Relationships nach Zagreb. Das Museum sammelt Gegenstände aus beendeten Beziehungen und stellt sie in Wanderausstellungen aus.

It will arrive soon!

Best regards,

Luise