Bananenkartons voller Anmachholz

Ein Liebesbeweis des Vaters an die Tochter

Diese Woche ist Vatertag. Pünktlich dazu erreichte uns diese schöne Geschichte von Jasmin und der Beziehung zu ihrem Vater.

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Vergiss die Liebe nicht Buch - Liebesobjekte und ihre Geschichten

Mein Vater ist kein Mann großer Worte. Er zeigt seine Liebe übers Tun. Er hat mir einen geschwungenen Handtuchhalter gebaut, eine Weihnachtskrippe gefertigt, repariert immer wieder unseren Gartentisch – ohne ihn hätten wir ihn schon vor Jahren austauschen müssen -, es stehen selbstgebaute und bemalte Vogelhäuschen von ihm in unserem Garten, die Messer werden geschärft, das Auto poliert, die Holzstühle lasiert.

Das Liebesobjekt von Ibrahim Kaya: der Schrank.

Liebesobjekt Vogelhaus

Doch seine Leidenschaft ist es, Anfeuerholz für uns zu machen. Dazu fährt er immer wieder ins Bauhaus, um nachzusehen, ob es Paletten gibt. Die Paletten, auf denen die Weihnachtsbäume geliefert werden, eignen sich besonders gut. Im Bauhaus kennt man ihn schon und legt die Paletten abholbereit an einen bestimmten Platz. Mein Vater zerkleinert sie in einem ersten Schritt vor Ort, weil sie so besser ins Auto passen. Zu Hause werden sie getrocknet. In der Garage. Nachdem das Auto deswegen einige Male draußen stehen musste und die Scheiben zugefroren sind, gibt es die Vereinbarung mit meiner Mutter, dass zumindest gewährleistet sein muss, dass das Auto noch in die Garage passt.
Im nächsten Schritt werden die Bretter von Nägeln befreit, gesägt und gespalten. Die Klötze kommen in Bananenkartons. Natürlich kennt man meinen Vater auch im Supermarkt, wo man ihm Bescheid gibt, wann er die Kartons abholen kann. Zur Zeit stehen auf unserem Dachboden 129 Kartons, der Boxsack musste weichen, für das Schlauchbot ist kaum noch Platz…

Das Liebesobjekt von Ibrahim Kaya: der Schrank.

Bananenkartons

Meine Eltern leben in Niedersachsen, 650km von uns entfernt. Sie sind schon einige Male mit einem Anhänger voller Holzkisten gekommen, doch bereits zweimal führte das zu Pannen. Der Anhänger ist nun keine Option mehr. So werden die über 60 Bananenkartons  Anfeuerholz nun nach und nach mit dem Auto nach Bayern transportiert. Bei jedem Besuch ist das Auto vollgepackt.

Wir besitzen drei Holzöfen und sind bestens versorgt mit Anmachholz und Liebe. Jeden Tag, wenn ich einen der Öfen anfeuere, habe ich das Holz meines Vaters in den Händen und bin mit seiner Liebe und seiner Unterstützung verbunden.

Jasmin, 46 Jahre

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