Fotobuch "Lina L. – Ein Leben in Bildern"

Fotobuch „Lina L. – Ein Leben in Bildern“

Edwin Semke, 56: „Im Krieg lebte meine Mutter im Alter von zehn bis dreizehn Jahren bei Potsdam. Durch die Kriegswirren strandeten sie und ihre Mutter in Niemegk, einer Stadt im Süden des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Es war kurioserweise eine glückliche Zeit. Der Grund dafür war ihre Freundschaft mit Ursula, einem Mädchen aus der besagten Stadt.

Im Sommer 1945 wurden die beiden getrennt und wussten Jahrzehnte nichts von einander. Meine Mutter besuchte zwar die Stadt, damals noch DDR, und suchte nach Ursula, doch es hieß, sie wäre verstorben. Nach der Wiedervereinigung und dem Aufkommen des Internets recherchierten Kinder von Ursula und stießen auf eine Meldung, Lina L. wäre 75 geworden.

Meiner Mutter war zu der Zeit bereits ernsthaft krank und lag im Krankenhaus, die Lage war schwierig.

Etwa eine Woche vor ihrem Tod haben sich Ursula und meine Mutter verabredet, sie trafen sich im Krankenhaus zum ersten und letzten Mal.

Nach dem Tod unserer Mutter haben wir viele Fotos von ihr eingescannt und machten Ursula ein Geschenk – das Leben von Lina L. in Bildern. Das Album schickten wir per Post, Ursula war sehr gerührt und blieb uns bis zu ihrem eigenen Tod sehr verbunden.“

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.