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getöpferte Schale

„Getöpfert für Ursel, ich als einziger Mann in einem Töpferkurs“, Schale, Ton, 20 x 17 cm, 2001

Herr Ernst, 63 Jahre:

„Es ist 7:00 Uhr morgens. Ich weiß nicht, was es war, vielleicht mein Schmerz im linken Bein. Ich wachte auf, Bello, mein Hund, lag schon vor der Eingangstüre, was so viel bedeutet wie: „Ich will hier raus!“. Seine Augen glänzten warm, mit seinem treuen Blick gab er mir zu verstehen „Mach hinne!“.

Seit Ursel von mir gegangen ist – wir waren 45 Jahre verheiratet – brach eine Welt in mir zusammen.

„Es muss weitergehen, doch!“, sage ich mir täglich.

Bello war immer da, auch Ursel liebte ihn. Immer wenn ich ihm nachschaue, denke ich an sie, und manchmal glaube ich sogar, sie geht neben mir, so wie es früher war, wenn wir gemeinsam mit ihm spazieren gingen.

Wenn ich mit Bello seinen gewohnten Weg Gassi gehe, kommt mir immer eine nette Dame mit ihrem „Flocky“ entgegen. Sobald Bello und Flocky gemeinsam spielen, ist es eine Freude, den beiden zuzusehen und im Augenblick der Freude begegnen sich unsere Augen. Es ist ein gutes Gefühl. Ich ertappte mich, dass meine Gedanken an ihr hängenblieben und ich kurz Ursel sah.

Einen Wimpernschlag später, „Nein, nein, und wieder nein! Spinnst du…!?!“ sagte ich mir, „Ursel kaum drei Jahre nicht mehr da und du …“

Nachdem wir unsere Hunde wieder an die Leine legten und uns verabschiedeten mit einem Lächeln mit der Gewissheit, uns wieder zu sehen, ging ich zum Zeitungsstand, um mir meine Zeitung zu holen. Als ich das Datum sah, schoss es mir durch den Kopf: „Ich habe heute Geburtstag!“

Ich schaute eifrig zurück, doch niemand mehr zu sehen. „Naja, ich wollte sie ja nur auf einen Kaffee einladen, das ist doch nichts Schlimmes … Außerdem habe ich heute Geburtstag … Oder?!“

Geschwisterwunsch

„Der Wunsch“, brauner Buntstift auf Papier, DIN A4, 2012

M., 38: „Ein sehr frühes Bild unserer Tochter für Mama und Papa. Damals wünschte sie sich unbedingt ein Geschwisterchen und wusste noch nicht, dass ich keines mehr bekommen darf.

Als ich das Bild sah, musste ich weinen. Zu dieser Zeit begann sie zu schreiben – ihren Namen und Mama und Papa und irgendwie Storch – das soll es zumindest heißen.

Man sieht: alles in Gold, alles glänzt, oben links der Storch und unten liegt ein kleines Baby.

Das Bild entstand, als wir im Sommer 2012 im Zoo waren. Dort gibt es Störche und unsere Tochter war fasziniert und Papa erzählte ihr, dass der Storch die Kinder bringt und somit dachte sie, dass jetzt ihr Geschwister-Wunsch in Erfüllung gehen könnte … jetzt, wo wir alle den Storch gesehen hatten.“