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Tour d'amour mit Stefan Noelle; Foto: Lauren Hollowday

„Tour d’amour – oder warum der Fenchel Schuld an allem ist“. 24.11.2017 im Maurerhansl mit Stefan Noelle;               Foto: Lauren Hollowday

 

Es war herrlich! Angefangen von der großartigen Location im Maurerhansl am Ammersee, dieser schönen gemütlich-alten Bühne!

Das wunderbare Ineinandergreifen von meinen Texten und der Musik von Stefan Noelle. – Klar, wer unabhängig voneinander Text und Lied über den FENCHEL schreibt und sich dann kennenlernt …

Ein super Abend: leicht, lustig, mit viel Resonanz beim Publikum, das ganz mitging.
Für mich persönlich ein besonders schönes Glück, liebe Menschen dabeizuhaben, die mich begleiten auf meinem Weg, und mich ermutigen und sich mit mir freuen – Danke!!

„Das Publikum wird auf eine mal melancholische, mal witzige, mal im besten Sinne des Wortes anachronistische Zeitreise mitgenommen. […] Es ist eine sehr eigenwillige, vermutlich recht improvisierte Veranstaltung […]. Und genau das macht ihren reizenden Charme unwiderstehlich. […] Und nach Hause geschickt wird das selige Publikum mit dem aufmunternden Slogan „Vergesst die Liebe nicht!“
Michael Fuchs-Gamböck: „Ein kurzweiliger und skurriler Abend“ im Ammerseekurier, 1. Dezember 2017

Hier gehts zum lesbaren Artikel: Tour d’amour_Ammerseekurier_20171201

Michael

Michael Fuchs-Gamböck: „Ein kurzweiliger und skurriler Abend“. Ammerseekurier, 1. Dezember 2017

 

Premiere "Tour d'amour – die Liebe von 8 bis 88" mit Stefan Noelle, 24.11.2017, Maurerhansl / Ammersee; Foto: Lauren Hollowday

Premiere „Tour d’amour – die Liebe von 8 bis 88“ mit Stefan Noelle, 24.11.2017, Maurerhansl / Ammersee; Foto: Lauren Hollowday


Tour_d'amour_Schuld_war_der_Fenchel

Vergesst die Liebe nicht! Eure Luise

„Aus Liebe gemacht“, Rheinische Post, 27.12.2016
VON MARTINA STÖCKER

"Aus Liebe gemacht", Rheinische Post, 27.12.2016

„Aus Liebe gemacht“, Rheinische Post, 27.12.2016

Aus Liebe gemacht

München. Die Kuratorin Luise Loué sammelt Liebesgaben: Briefe, in denen die Liebe beschworen wird, und Geschenke, die gemacht wurden, um ein Herz zu erobern. Viel zu oft werden die kleinen Gesten missachtet. Von Martina Stöcker

Eigentlich hört es sich nach einer leichten Aufgabe an: Bastele 50 Herzen und finde 50 Erklärungen, warum du deinen Partner liebst. Die ersten 30 Gründe gingen Gisela Michaelsen aus Büsum, die seit 1971 mit ihrem Mann verheiratet ist, noch flott von der Hand. Dann wurde es schon etwas schwieriger, erst mit Hilfe von Freunden und Familie bekam sie am Ende alle Gründe zusammen, die sie ihrem Mann auf 50 selbstgebastelten Herzen zum runden Geburtstag schenkte.

Die Herzen sind nun Teil einer kleinen Ausstellung. „Liebesobjekte“ heißt sie, und die Kuratorin Luise Loué sammelt dafür Dinge, die Menschen aus Liebe gebastelt oder geschrieben haben. Um ihre Gefühle zu erklären oder ihre tiefe Zuneigung zu bezeugen. Menschen können der Bayerin ihre Liebesgaben und ihre Geschichten schicken, so wie es Gisela Michaelsen und ihr Mann gemacht haben. Ein Grund unter den 50 hat es Luise Loué besonders angetan: „Weil Du lieb ist“, steht auf einem Herz. „Liebe kann so einfach sein“, sagt Loué, „und oft verfolgt man darin doch falsche Ziele.“ Manche liebten einen Menschen zum Beispiel, weil er cool, hübsch oder erfolgreich sei – und nicht, weil er lieb ist. Dabei komme es doch genau darauf an im Leben, sagt sie. So sieht das auch Gisela Michaelsen, die schreibt: „Zu einer guten Ehe gehören nicht nur die Schmetterlinge im Bauch.“ Vielmehr seien Verständnis, Zusammenhalt, gegenseitiges Kümmern und Sorgen, zusammen lachen und weinen, füreinander da sein, sich streiten, sich gegenseitig Zeit geben, gut kochen, somit gut essen und vieles mehr wichtig.

Aus Liebe machen die Menschen die verrücktesten Sachen – auch basteln. „Selbst 14- oder 15-Jährige schicken sich nicht nur Emojis, sondern basteln“, sagt Loué, die selbst mehrere Kartons mit Erinnerungsstücken im Keller aufbewahrt hat. Mit das älteste Stück ihrer Sammlung ist wohl ein Brief, den ihr ein Gleichaltriger schrieb, als sie zwölf Jahre alt war. Er gestand: „Du bist bis jetzt meine größte Liebe.“

So wie ihre persönlichen Gegenstände decken auch die 150 Liebesobjekte, die sie bis jetzt gesammelt hat, das komplette Spektrum zwischen Liebenden, Familienmitgliedern und Freunden ab. Vor zehn Jahren begann sie damit, die Dinge und deren Geschichte auszustellen. Sie mag die Idee, dass den Objekten, die persönlich sind und von Herzen kommen, dieselbe Ehre erwiesen wird wie millionenteurer Kunst. „Ich bin immer wieder begeistert, welch schöne Dinge aus inbrünstiger Liebe entstehen und wie viel Gutes damit in die Welt kommt“, sagt die 40-Jährige, die mit ihrer Familie am Ammersee in Bayern lebt. Im Sommer zeigte sie ihre Schau in München, und als ein Amoklauf die Stadt erschütterte, fragte sie sich, ob sie ihr kleines Liebesmuseum in den Tagen danach überhaupt öffnen sollte. „Ich habe mich dann dafür entschieden, und viele Leute sind gekommen.“ Es tat wohl, sich in diesen Zeiten zu vergewissern, was mit Liebe gelingen kann, welch großes Glück sie erschaffen vermag. Und dass sie es ist, die unser Leben steuert.

In dem kleinen Museum stehen große, positive Gefühle im Mittelpunkt, anders als zum Beispiel im „Museum der zerbrochenen Beziehungen“ im kroatischen Zagreb, das Loué traurig findet. Wobei es in ihrer Ausstellung nicht nur Happy-Ends gibt. Die rührendsten Exponate sind eigentlich diejenigen, in denen sich ein Liebender ein Herz gefasst und sich offenbart hat. Sich verletzbar machte und hoffte, erhört zu werden. Ein Ausstellungsstück ist ein silberner Äskulapstab, den eine Frau für einen Mann – einen Arzt -, in den sie verliebt war, selbst geschmiedet hatte. Den Stab wickelte sie sorgsam in Seidenpapier und schickte ihn dem Angebeteten. „Zu einer Beziehung ist es nicht gekommen. Schlimmer noch: Sie hat noch nicht einmal eine Antwort bekommen“, sagt Loué. Die Frau erhielt kein Danke – das schmerzt schon beim Hören.

Wenn eine Liebe zerbricht, sind auch die Liebesgaben in großer Gefahr. Denn im Rausch von Wut, Verletzungen und Endgültigkeit werden Fotos und Briefe zerrissen. „Das ist auch nicht schlimm“, sagt Luise Loué, das gehöre zum Liebeskummer dazu. Doch man sollte die Sachen nicht wegwerfen. Sie selbst hat auch schon nach dem Ende einer Beziehung aus Post-its, Geschenken, der Zahnbürste und Pyjama-Hose des Ex-Freundes eine Collage gebastelt. „Und in diesem tagelangen Klebeprozess sind mir auch ein paar Dinge bewusst geworden über diese Beziehung.“

Wenn die Schmerzen der Trennung und des Verlassenseins verblassen, schaut man sich die Erinnerungsstücke wieder gerne an, erinnert sich an die schönen Dinge. Und man denkt daran, dass man geliebt wurde, denn jemand hat sich die Mühe gemacht, einen wunderschönen Brief zu schreiben, Fotos zusammenzustellen oder 100 Mal das Wort „Prinzessin“ aus Zeitungen und Illustrierten zu schneiden. „Wir sollten auch in den schlechten Momenten daran denken, wie wir beschenkt wurden, als wir geliebt wurden – und das nicht nur im materiellen Sinne“, betont die Sammlerin. Denn das sei doch der Wunsch jedes Menschen: geliebt zu werden. Selbst ein weltweit anerkannter Künstler wie Gerhard Richter antwortete auf die Frage, ob Kunst das Wichtigste in seinem Leben sei: „Natürlich ist die Kunst wichtig. Aber die Liebe ist wichtiger.“ Jeder möchte geliebt, anerkannt, gesehen, gut behandelt werden, sagt Louise Loué. Ihre Botschaft ist deshalb simpel: „Vergesst mir die Liebe nicht!“

Quelle: RP

Hier geht’s zum Artikel als pdf.:

luise-loue_rheinische-post_20161227

 

Bitte nichts wegschmeißen! Ich erweitere laufend meine Sammlung um Erinnerungsstücke, Geschenke, Basteleien, die aus Liebe hergestellt wurden. Schicken Sie mir Ihre Liebesobjekte oder auch Fotos davon!

Vergesst die Liebe nicht,

Luise

„Raum für die Liebe“, Augsburger Allgemeine, 28.09.2016
VON SARAH RITSCHEL

Kultur Die Künstlerin Luise Loué stellt in München Liebesobjekte aus.
Ständig bringen Besucher neue Dinge – und erzählen ihr, was sie sonst niemandem sagen

Letztens erst saß ein Rapper mit Goldzahn auf der blauen Couch von Luise Loué. Eigentlich hatte er sich nur die Ausstellung ansehen wollen, doch dann kam er ins Reden. Er sei schon lange auf der Suche nach der Richtigen, erzählte er. Luise Loué ist weder eine Psychologin noch ein Date-Doktor. Luise Loué betreibt die Sammlung der Liebesobjekte in München. Was andere fühlen, hängt sie an die Wand. Sie stellt die Liebe in Vitrinen. Und wenn man sich die Ausstellung anschaut, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man irgendwann eben ein bisschen aus seinem Innersten erzählt.

Der Weg in den kühl-weißen Ausstellungsraum führt über einen roten Teppich, der in der Milchstraße im Stadtteil Haidhausen den Gehweg unterbricht. Eine Buchstaben-Girlande über dem Eingang mahnt: „Vergesst die Liebe nicht!“ Das Museum gibt es seit April. Zeitungen und Blogs schreiben darü- ber, Radiostationen senden Interviews mit Luise Loué, bürgerlich Silke Gropengießer, die mit ihrem

Mann und einem kleinen Sohn in Schondorf am Ammersee lebt. Jetzt, wo es da ist, scheint die Öffentlich- keit sich zu fragen, warum nicht früher jemand die Idee für ein Liebesmuseum hatte. Zweimal pro Woche rollt die Kuratorin den roten Teppich aus. Und fast immer bringen Menschen neue Exponate vorbei. Andere schicken sie per Post. Den Anhänger aus New York zum Beispiel, den die Absenderin von ihrer Großmutter geerbt hat. Loués liebstes Liebesobjekt kommt aus Büsum an der Nordsee: 50 Herzen aus Filz, jeweils beschriftet mit einem Grund, den Partner zu mögen. „Die Frau hat es ihrem Mann zum 50. Geburtstag geschenkt. Mittlerweile sind sie 45 Jahre verheiratet.“

Loué, weißes Top, rot geblümter Rock, stammt ursprünglich aus dem Chiemgau. Die heute 40-Jährige war sieben, als ihre Eltern sich scheiden ließen. Mit 16 zog sie daheim aus. Mit 18 schlief sie draußen

im Schlafsack. Mit 21 holte sie das Abitur nach, studierte Romanistik, Volkswirtschaftslehre, Politik und später Kunstgeschichte. Neben dem Museum arbeitet sie als Projektmanagerin. Den Schlafsack von damals hat sie noch. Denn Loués eigenes Leben bildet das Fundament für die Sammlung. „Ich konnte mich einfach nicht von meinen Andenkenkisten trennen“, sagt Loué.

Warum sind einem alte Erinne- rungen so wichtig? Die Frage hat sie nicht losgelassen. „Drei Monate lang habe ich die Geschichten hinter all den Andenken aufgeschrieben. Mir wurde klar, wie sehr ich in meinem Leben schon geliebt hatte und geliebt worden war – auch wenn es in den seltensten Fällen zusammenpasste.“ Heute, glücklich verheiratet, kann sie unbedarft darüber reden. Bis zur Erkenntnis, dass solche Erinnerungen Raum brauchen, war es dann nicht mehr weit. Sie suchte einen solchen Raum – und fand ihn in Haidhausen.

Die Ausstellungsstücke bilden nicht nur die romantische Liebe ab. Die fürsorgliche Beziehung von Eltern und Kind, das Niemals-ohne-Dich bester Freundinnen: alles da.

Das eine symbolisiert ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel mit Relief-Oberfläche, das eine Frau für ihre blinde Mutter gestaltet hat. Das an- dere zeigt sich tintenblau auf rosa in flammenden Briefen, die Loué, damals natürlich noch Silke, mit ihrer besten Freundin ausgetauscht hat. Zu 99 Prozent glücklich – so beschreibt sie die Liebe, die in ihrem Museum gezeigt wird. Aber auch, wenn es anders ist, kommen die Menschen zu ihr. Jemand brachte die Scherben mehrerer Teller. Drapiert in einem Mülleimer stehen sie jetzt im Museum. Das Werk trägt den Titel „The Last Breakfast“ – das letzte Frühstück.

Und dann sind da noch die Älteren, die sich etwas von der Seele reden wollen. „Oft kommen sehr feine Damen mit Ohrringen und Handtäschchen hierher. Sie kommen gezielt, um zu reden – und man merkt: Da gibt es viel offenzulegen.“ Dass die Liebe kompliziert ist, weiß nicht nur der Rapper mit Goldzahn.

Der ganze Artikel als .pdf im Anhang.

Augsburger Allgemeine – Bayern