Luise Loué über ihren Status Quo

Liebe Freunde und Unterstützer meines Museum-Projektes „Liebesobjekte & ihre Geschichten“!

Ich werde in letzter Zeit oft gefragt, „wie’s läuft“.

Es läuft sehr gut. Es macht mir weiterhin viel Spaß und ich möchte und werde mein Leben lang „Liebesbeweise“ und ihre entzückenden Geschichten sammeln:

Diese wunderbaren voller Inbrunst gebastelten Kunstwerke, Geschenke und Erinnerungsstücke und ihre authentischen Liebesgeschichten (oft anonym und komplett ehrlich erzählt), wie die Liebe wirklich ist, sind der Motor meines Projekts.

Das Interesse der Presse, wunderbare Artikel, mein Auftritt im Fernsehen und die vielen Menschen, die mir mitteilen und aus der ganzen Welt schreiben, wie toll sie meine Idee finden, sind ein schönes Gefühl.

Absolute Highlights sind die Päckchen, die mir meist versichert von der Post angeliefert werden: Ein neues Liebesobjekt! Ich bin jedes Mal wahnsinnig gespannt, was wohl drin ist.

Und dann darf ich wieder einen weiteren echten Liebesbeweis mit seiner wunderschönen authentischen Geschichte in der Hand halten und freue mich über das Vertrauen, das mir fremde Menschen entgegenbringen, die mir eines ihrer liebsten Erinnerungsstücke überlassen.

Spontan und schnell habe ich im April diesen Jahres den Raum in München-Haidhausen angemietet: Ich wollte mal raus mit meiner Sammlung, ich wollte den Austausch und neue Kontakte knüpfen. Die drei Wochen vor der Eröffnung waren sehr anstrengend, teilweise grenzwertig viel zu tun. Die Eröffnung war großartig und rundherum gelungen.

Zwei Monate habe ich nun das Museum der Liebesobjekte geöffnet. Viel erlebt. Einige sehr schöne neue Kontakte. Alle, die durch die Sammlung gehen, lächeln, lachen laut auf und werden zuweilen nachdenklich. Angeregt von den Texten und Sprüchen ergeben sich immer sehr offene und tief gehende Gespräche. Ich freue mich wirklich über jedes einzelne und jeden Einzelnen, der vorbei kommt. Es tut mir gut, wenn ich sehe, wie meine Idee Andere begeistert und wenn sich ein Band knüpft zu Fremden. Ich brauche das zur Zeit: spüren, dass Andere ähnlich ticken, ähnlich fühlen, wie ich. Nicht immer das Gefühl haben, alleine zu sein mit meinem Denken und Fühlen (mit ein paar treuen Begleitern seit der Jugend). Außerdem habe ich zu viel virtuell gearbeitet und nach wie vor bin ich täglich stundenlang am PC beschäftigt, um das Projekt nur zu verwalten. Das meiste läuft online: „Schreiben Sie mir eine E-Mail!“ – Schade, ich würde doch viel lieber vorbeikommen!

Auch ein paar wenige unschöne, deprimierende Situationen, Blockaden, die einem in den Weg gelegt werden, möchte ich nicht unerwähnt lassen – es gibt noch viel zu tun in der Emanzipation! Ein Thema des Kulturbetriebes, eines, das speziell charismatische Frauen betrifft (Vermutung) oder auch generell, über den ich einen eigenen Exkurs verfassen könnte.

Außerdem: meine To-do-Liste wird immer länger und ich brauche dringend Unterstützung (dazu ein nächster Post).

Am Schluss meines Textes noch eine Warnung: Ich führe Strichlisten. Jeder, der es in sieben! Monaten „nicht schafft“ in meinem Museum vorbeizukommen, weil „in der Arbeit gerade so viel los“ ist, wird exmatrikuliert in der Form, dass ich keine Lobhudeleien oder Pläne à la „wenn … dann“ mehr annehmen werde. Alles verzeihen werde ich meinen langjährigen Freunden (bis zu 30 Jahre lange Freundschaften), meinen Geschwistern und denen, die weit weg wohnen. Ich möchte allen danken, die mich unterstützen, die vorbei kommen, die mitwirken (ein Traum!), meiner Familie, meinen Freunden und all den neu Kennengelernten, ohne sie namentlich zu erwähnen: Ihr wisst es alle!

Um die Frage noch einmal abschließend zu beantworten: Zu schreiben hat mich täglich glücklich gemacht, nach einem Jahr aber schleichend (unschön) einsam. Das reale Museum eingerichtet zu haben, ist ambivalent: manchmal wahnsinnig schön, oft anstrengend, immer lehrreich. Ich würde es auf keinen Fall missen wollen.

Vergesst die Liebe nicht!

Luise

 

1 Antwort
  1. Holger
    Holger sagte:

    Die Zeit wird langsamer, oder ich werde langsamer in der Zeit. Rundherum ziehen die Dinge in verzogenen Farben vorbei, wenn ich den Gedanken folge. Ist die Zeit zu schnell oder das Leben zu langsam oder konzentriere ich mich auf die falschen Dinge? Ich weiß es gerade nicht. Die Frage ist offen….

    Antworten

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